Karat feiert 40 jähriges Jubiläum mit Live-DVD
„Über sieben Brücken musst du gehn“, „Der blaue Planet“, „König der Welt“, „Magisches Licht“, „Jede Stunde“, „Schwanenkönig“, „Albatros“, „Hab den Mond mit der Hand berührt“, „Blumen aus Eis“, „Seelenschiffe“ – was sich wie ein Best Of deutschsprachiger Rock- und Popmusik liest – stammt aus dem Repertoire einer einzigen Band. All diese Lieder sind Eckpfeiler einer beispiellosen Karriere und eines ganz besonderen Konzertes. Es sind allesamt Hits von KARAT, die in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag begingen. Es sind Songs (neben vielen weiteren) eines großen Jubiläumskonzertes, das jetzt als Doppel-CD, DVD sowie limitierter Premium Edition mit zwei CDs, DVD und Geburtstagskonzertplakat erscheint.
Gitarrist Bernd Römer, Schlagzeuger Michael Schwandt, Sänger Claudius Dreilich, Bassist Christian Liebig und Keyboarder Martin Becker hatten am 20.Juni 2015 in die Berliner Waldbühne geladen – zu einer emotionalen Zeitreise durch vier Dekaden KARAT. 40 Jahre Karat ist eine wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit Erfolgen wie über 12 Millionen verkauften Tonträgern, aber auch tragischen Schicksalsschlägen wie der viel zu frühe Tod ihres Sängers Herbert Dreilich (†2004). 40 Jahre Karat ist aber auch die Geschichte einer Band, die im Osten Deutschlands beginnt, und trotzdem schon im anderen Teil des Landes Goldene Schallplatten einheimst und ausverkaufte Tourneen spielt. Die Gabe, musikalisch und textlich auf qualitativ hohem Niveau zu agieren und trotzdem Mehrheiten abzuholen, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch ihre Karriere. Die Schnittmenge aus Anspruch und Breitenwirksamkeit ist und bleibt ihr Alleinstellungsmerkmal.
40 Jahre KARAT ist gleichzeitig mit einem jüngeren Jubiläum verbunden. Vor genau 10 Jahren fand Sänger Claudius Dreilich zur Band. Im Gesangsduktus ist er sehr nah bei seinem Vater Herbert, wodurch es ihm gelingt, Kontinuitätslinien weiterzuführen. Nichtsdestotrotz ist Claudius nicht nur Abbild seines Vaters. Längst ergänzt er das Erbe um ganz eigene Nuancen, aus dem Erbverwalter ist eine gestandene Sängerpersönlichkeit geworden. Der Einladung zum Jubiläum folgten nicht nur ein zahlenstarkes generationsübergreifendes Publikum, sondern auch einige Freunde und Wegbegleiter, mit denen KARAT der tobenden Waldbühne fulminante Duette darboten.
So entert bei „Schwanenkönig“ kein Geringerer als Matthias Reim die Bühne. Der charismatische Sänger stimmt in seinen Konzerten immer wieder KARAT-Songs an und hat sie auch auf CD veröffentlicht. In der Kollaboration mit der Originalband schwingt er sich damit zu neuen Höhen auf. Ute Freudenberg glänzt an der Seite von KARAT bei der großen Ballade „Abendstimmung“. Der zeitlose Song, immerhin vom 1978er Debüt, offenbart im Duett mit der Sängerin einmal mehr die emotionale Kraft und den Tiefgang markanter KARAT-Stücke. Mindestens genauso grandios ist die Begegnung mit Gregor Meyle auf der Berliner Waldbühne. Meyle und KARAT hatten sich während der Produktion der TV-Sendung „Meylensteine“ kennengelernt. Eine Zusammenarbeit mit Folgen: Auf dem aktuellen KARAT-Album „Seelenschiffe“ ist Meyle Duett-Partner in „Soll ich dich befreien“. Beim Jubiläumskonzert erlebt der Song in der Duett-Version seine Livepremiere, zudem intonieren Dreilich und Meyle gemeinsam den Klassiker „Albatros“.
Gleich im Opener „Steh wieder auf“ machen KARAT unmissverständlich klar, dass sie sich nicht so schnell den Wind aus den Segeln nehmen lassen, dass sie nach wie vor gewillt sind, Hürden zu nehmen. Der Beginn eines fantastischen Konzertes, gespickt mit lange nicht mehr gehörten Stücken aus den 70ern wie „Musik zu einem nicht existierenden Film“ und „Auf den Meeren“, großen Melodiebögen der 80er wie „Marionetten“ und „Mich zwingt keiner auf die Knie“ und neuen Songs wie „Sag seit wann“ und „Seelenschiffe“ vom gleichnamigen, aktuellen Album. Das Titelstück ist darüber hinaus auf der DVD auch mit einem Videoclip zu finden.
Jeder Ton darauf macht deutlich, warum KARAT, die vor wenigen Wochen mit der Goldenen Henne (Ehrenhenne für Musik) ausgezeichnet wurden, heute als Kultband gehandelt werden. Dabei sind es nicht nur die großen Songs, die das Publikum in den Bann zieht. Leidenschaft und ungebremste Spielfreude sind ebenso auf der Habenseite. Das KARAT-Konzert in der Berliner Waldbühne ist nicht zuletzt ein klares Statement: So lange die Auftritte von KARAT noch so vor Energie strotzen, so lange es ihnen weiterhin gelingt, überbordende Musikalität in einem Kontext mit Entertainment zu stellen, so lange Musiker und Fans so viel Spaß haben, so lange die alten und die neuen Songs Herz und Hirn gleichermaßen erreichen, wird es weitere KARAT-Jubiläen zu feiern geben. Nicht das Schlechteste, was der Popmusik in Deutschland passieren kann.